In der Warmumformung, als Teilgebiet der Umformtechnik, werden Werkstücke erwärmt, wodurch sich diese bei geringerem Kraftaufwand umformen lassen. In der Umformtechnik wird dabei zwischen Kalt-, Halbwarm- und Warmumformung unterschieden. Die Warmumformung ermöglicht es hochfeste Materialien effizient umzuformen. Bei der Erwärmung von Metallen wird dabei der Bauteilwiderstand gesenkt und somit die Umformung erleichtert. Die Temperatur beträgt je nach Legierung ca. 40-60% der Schmelztemperatur der Bauteile und liegt über der Rekristallisationstemperatur. Die Vorteile der Warmumformung sind insbesondere die geringen Umformkräfte und die hohe Umformbarkeit. Nachteilig wirken sich höhere Zunderbildungen und mögliche Bauteilverzerrungen aus.
Eingesetzt wird die Warmumformung insbesondere bei hochbelasteten Bauteilen wie Wellen oder Zylindern. Ebenso wird das Verfahren in der Blechumformung verwendet. Im Rahmen des Presshärtens werden dabei Mangan-Bor-Stähle als Blech oberhalb der Austenitisierungstemperatur (in der Regel über 900 °C) warmumgeformt. Dies ermöglicht eine gezielte Gefügeumwandlung zur Erhöhung der Festigkeit durch martensitische Härtung. Neben der Erhöhung der Festigkeit ist ebenso der Materialeinsatz geringer. Gleichzeitig wird möglichen Verzunderungsschichten mit speziellen Beschichtungen, wie z.B. AlSi-Schichten, vorgebeugt. Die Warmumformung von Blechen wird insbesondere bei sicherheitsrelevanten Karosserieelementen eingesetzt.